In der neuen Weltkunst 114/2016 ist ein 8-seitiger Artikel über Ruth Wolf-Rehfeldt erschienen. Matthias Ehlert schreibt darin: “Am Anfang (der 1970er Jahre) spielt sie vor allem mit Wörtern und Buchstaben, es sind kleine dadaistische Einfälle, die sie umsetzt. Doch dann macht sie sich immer freier von semantischen Bedeutungen, benutzt auch die anderen Zeichen, die Kommas und Striche. Kuben, Kästen, Käfige nennt sie nun ihre Schöpfungen, die eine räumliche Dimension gewinnen und zugleich in ihrer Begrenztheit und Verdichtung ein abstraktes Sinnbild für die menschliche Käfighaltung in der DDR sind. Seltsame Golems erweckt sie zum Leben, wie den Kopffüßler ‘Punky’. Doch was am meisten frappiert an den über 600 Arbeiten, die in jenen Jahren entstehen, ist die schier unendliche Vielfalt an Variationen. Damit kann sich ihr Werk etwa neben dem Eugen Gomringers, des ungleich berühmteren Erfinders der Konkreten Poesie, selbstbewusst behaupten…
(Dieses Werk) ist eben nicht, wie so vieles aus der DDR, an die konkreten Umstände gebunden, an ein von den Zeitläufen überholtes Ankämpfen gegen den realsozialistischen Stumpfsinn. Es wirkt autark, eigensinnig, wie eine subjektiv notwendige Reise nach innen, wo aus Gedanken Zeichen werden, aber auch wie ein Prolog zur digitalen Kunst. Jede Generation kann es so für sich aufs Neue entdecken.”
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