Die neue Ausgabe der Zeitschrift „Gerbergasse 18“ ist erschienen. Sie hat den Schwerpunkt Liebe und Sexualität. Der Soziologe und Jugendforscher Kurt Starke hatte vor 1990 eine Studie mit einem westdeutschen Kollegen „Zum Sexualverhalten von Studenten aus BRD und DDR“ durchgeführt. Die „Bild“-Zeitung verkürzte die Ergebnisse wenige Monate vor der Wiedervereinigung mit großen Buchstaben zu: „DDR- Frauen kriegen öfter einen Orgasmus“. Solche und ähnliche Boulevard-Meldungen führen ein Eigenleben – eine Mischung aus wirkmächtigen und langlebigen Selbst- und Fremdbildern über den „wilden“ Osten kursieren: ungezwungene Nacktheit im FKK-Paradies, ein natürlicherer Umgang mit dem eigenen Körper, die sexuell freizügige Ostfrau bei gleichzeitiger Abwesenheit von bürgerlich- kirchlicher Moral und kapitalistischem Leistungsdruck.
Die Zeitschrift erzählt auch von einem schwulen NVA-Offiziers, lesbischen Frauen auf dem Land und einem Rechtsanwalt aus Apolda, der für die Freiheit des dritten Geschlechts eintrat. Weitere Beiträge im Heft widmen sich der Mail Art in der DDR (5 Seiten) und Spätfolgen psychologischer Folter durch die Staatssicherheit.
Die “Gerbergasse 18” erscheint vierteljährlich.
Heftpreis: 3,50 €
Jahresabonnement: 14,00 € (inkl. Versand)
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