VERSCHWIEGENE KUNST

DIE INTERNATIONALE MODERNE IN DER DDR

Von Felice Fey

In der DDR galt die Kunst der herrschenden Partei als Waffe im Klassenkampf. Das Programm des „Sozialistischen Realismus” war institutionell verankert; die Einhaltung wurde überwacht. Aber die Kunst war älter als der Staat, und es gab Künstler und Künstlerinnen, die auf der Unabhängigkeit ihrer Arbeit bestanden. Manche waren vor 1933 ausgebildet worden, andere in den 1950er Jahren in Berlin (West). Einige wurden international wahrgenommen, viele emigrierten. In den dauernden Auseinandersetzungen um die Kunst in der DDR spiegelt sich auch das wechselhafte Verhältnis der Staatspartei zum internationalen Westen. Dieses reichte von der Verteufelung der Moderne über die sozialistische Deutung und die zögerliche Erweiterung des Kanons bis zur Aufgabe der Parteidoktrin kurz vor dem Fall der Mauer.

Das lesenswerte Buch behandelt auch die Mail Art. Einige Karten von Joseph W. Huber, Birger Jesch, Jürgen Gottschalk, Oskar Manigk, Robert Rehfeldt, Lutz Wierszbowski, Lutz Wohlrab und Ruth Wolf-Rehfeldt wurden abgebildet.

368 Seiten, 147 farbige Abbildungen, Maße: 20 x 26,6 cm, Gebunden, Deutsch

DEUTSCHER KUNSTVERLAG

ISBN-13: 9783422984332

BEUYSJAHR 2021

(Lutz Wohlrab)

Der 100. Geburtstag von Joseph Beuys wird vor allem in Nordrhein-Westfalen mit vielen Ausstellungen gefeiert. In den neuen Bundesländern plant das museum FLUXUS+ in Potsdam eine Ausstellung. Ihr Thema ist die Rezeption von Joseph Beuys in der Performance- und Mail Art-Szene der DDR.

Link zu allen Ausstellungen von Joseph Beuys.

Link zum Super-8-Film Die Revolution sind wir von Martin Bernhardt und Lutz Wohlrab. Er entstand 1986/87 in Ostberlin und am Greifswalder Bodden. Der Titel bezieht sich auf eine bekannte Postkarte von Joseph Beuys.


The 100th birthday of Joseph Beuys will be celebrated with many exhibitions, especially in Western Germany. In the former East the museum FLUXUS + in Potsdam is planning an exhibition. Her topic is the reception of Joseph Beuys in the performance and mail art scene of the GDR.

Link to all Joseph Beuys exhibitions.

Link to the Super 8 film Die Revolution sind wir  (We Are Revolution) by Martin Bernhardt and Lutz Wohlrab. It was created in 1986/87 in East Berlin and on the Greifswalder Bodden. The title refers to a well-known postcard from Joseph Beuys.

W. W. Neumann

Leben und Arbeit/biography

W. W. Neumann (eigentlich Werner Wolfgang) wurde 1934 in Züchen (Schlesien) geboren. Nach einer Lehre als Kirchen-, dann auch als Schrift- und Plakatmaler studierte er von 1952 bis 1956 an der Kunsthochschule in Dresden. Von 1956 bis 1959 studierte er an der Fachschule für angewandte Kunst in Berlin. Nebenbei leitete er (von 1957 bis 1973) das Studio Bildende Kunst am Kreiskulturhaus in Berlin-Mitte. Von 1960 bis 1984 arbeite er als Szenenbildner beim Deutschen Fernsehfunk (der DDR).

Seit 1984 ist er freischaffend als Künstler in Bergfelde bei Berlin tätig. W. W. Neumann war Gastdozent an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Berlin-Schöneweide (von 1973 bis 1990). Zur Mail Art kam er über seinen Freund Helmut Zielke. Er wiederum regte Wolfgang Eigendorf und Kurt Rose vom Künstlerkollektiv B.E.R.M. an, in die Mail Art-Szene einzusteigen.

Für sein Projekt The Message (1988) ließ er sich Sand, Steine oder Erde von Mail Art-Freunden zuschicken. In der Ausstellung schuf er damit Inseln, auf die sich die Betrachter stellen konnten, um so unerreichbare Länder zu betreten.


W. W. Neumann (Werner Wolfgang) was born in Züchen (Silesia) in 1934. After an apprenticeship as a church painter and then as a script and poster painter, he studied from 1952 to 1956 at the Kunsthochschule in Dresden. From 1956 to 1959 he studied at the Fachschule für angewandte Kunst (technical school for applied arts) in Berlin. He was also head of the visual arts studio at the Kreiskulturhaus in Berlin-Mitte (from 1957 to 1973). From 1960 to 1984 he worked as a production designer for the German television broadcasting company (in the GDR).

He has been a freelance artist in Bergfelde near Berlin since 1984. W. W. Neumann was a visiting professor at the Fachschule für Werbung und Gestaltung (School for Advertising and Design) in Berlin-Schöneweide (from 1973 to 1990). He came to Mail Art through his friend Helmut Zielke. He in turn inspired Wolfgang Eigendorf and Kurt Rose from the artist collective B.E.R.M. to join the Mail Art scene.

For his project The Message (1988), he had sand, stones or earth sent to him by Mail Art friends. In the exhibition, he created islands on which the viewer could stand in order to enter inaccessible lands.

Mail Art Projekte/Mail Art Projects:

  • The Message (1988)

Ausgewählte Arbeiten/selected works

Literatur (Auswahl)/literature (selection)

  • W. W. Neumann: “The Message″, In: Winnes, Friedrich/Wohlrab, Lutz (Hg.): Mail Art Szene DDR 1975 – 1990, S. 87.
  • W. W. Neumann: “Bilder zwischen zwei Ausstellungen″, Katalog, Berlin 1995

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