
Die historischen Eigenheiten und Strukturen des ifa-Kunstbestandes, seine Ausstellungsgeschichte und die Aufnahme der Sammlung des Zentrums für Kunstausstellungen (ZfK) der DDR bilden den Ausgangspunkt dieser gemeinsamen künstlerischen Untersuchung. Manche Werke kommen von langen Reisen mit zahllosen Tourneestationen zurück, wieder andere wurden noch nie gezeigt. Sie finden sich nun in der ifa-Galerie Berlin mit künstlerischen Annäherungen von Isaac Chong Wai, Lizza May David, Wilhelm Klotzek, Ofri Lapid, Adrien Missika und Gitte Villesen zusammen. Diese befragen die Sammlung aufgrund ihrer eigenen “Spheres of Interest”, suchen nach Überschneidungen, Parallelen und Leerstellen. Der Ausstellungstitel verweist auf das gleichnamige Werk von Ruth Wolf-Rehfeldt, einer Pionierin der Mail Art in der DDR, die – anders als ihr Mann Robert Rehfeldt – bisher nicht Teil des ifa-Kunstbestandes gewesen ist.
Seit 2020 laden die ifa-Galerien Berlin und Stuttgart internationale zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler zu dialogischen Begegnungen mit einzelnen Positionen des ifa-Kunstbestandes ein. “Out of the Box” steht für diese Praxis der Neubetrachtung einzelner Werke, diesmal von Joseph Beuys/Nicolás García Uriburu, John Cage, Carlfriedrich Claus, Wieland Förster, Zille Homma Hamid, Geoffrey Hendricks, Dick Higgins, Hannah Höch, Franz Klekawka, Käthe Kollwitz, Joseph Kosuth, Paula Modersohn-Becker, Simone Nieweg, Robert Rehfeldt, Takako Saito, Eran Schaerf, Endre Tót, Rosemarie Trockel und Ruth Wolf-Rehfeldt.
Kuratorinnen: Inka Gressel und Susanne Weiß
24. Juni bis 18. September 2022
ifa-Galerie Berlin
Linienstraße 139/140
D-10115 Berlin

Michaela Nolte: Ein Vorbild für die Documenta, Tagesspiegel vom 27.07.2022