
Die Beiträge im Heft 103 der Gerbergasse 18 gehen ganz unterschiedlichen Kunstspuren nach. Etwa der Motivgeschichte der Mauer-Bilder, der legendären Künstlergruppe Clara Mosch, dem Stellenwert ostdeutscher Malerei und der späten Aufklärung des Gothaer Kunstraubs von 1979, aber auch den Schwierigkeiten beim Ausstellen von Untergrundkunst sowie dem Lebensweg eines brasilianischen Ostkunst-Sammlers.
Eine bis heute nachwirkende Debatte gilt der Unterscheidung zwischen subventionierter Staatskunst und autonomer, unangepasster Kunst. Die Streitfrage lautet: Bleibt Kunst, entstanden in einer Diktatur, dennoch primär Kunst, oder ist sie „nur“ Teil der Kulturgeschichte? Die Antworten – und die Rückfrage, ob eine klare Trennung überhaupt plausibel ist – spalten bis heute das Publikum, die Sammlungsbestände, das Zugehörigkeitsgefühl der Ausstellungsbesucher, die Auseinandersetzung um das künstlerische Erbe in Ost und West. Birger Jesch und Lutz Wohlrab sind mit Beiträgen vertreten.
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Die neue Ausgabe der „Gerbergasse 18“ ist im lokalen Buchhandel oder direkt über die Geschichtswerkstatt Jena für 3,50 € erhältlich. Weitere Informationen gibt es unter www.geschichtswerkstatt-jena.de.