Neue Ausgabe der Zeitschrift Gerbergasse 18 mit Schwerpunkt FRIEDEN erschienen.

Während vor 40 Jahren die unabhängige Friedensbewegung (in Ost und West) mit der Losung „Frieden schaffen ohne Waffen“ die atomare Abschreckungslogik ablehnte, lässt sich heute fragen: Kann es einen Frieden ohne Waffen geben? Mit dem neuen Heft der „Gerbergasse 18“ wird das Themenfeld Frieden historisch und gegenwartsbezogen betrachtet. Dem Schwerpunkt ist ein Porträt von Wassyl Stus vorangestellt, einem der bedeutendsten ukrainischen Dichter des 20. Jahrhunderts. Er starb 1985 an den Folgen seiner politischen Haft. Der Jenaer Verein „Poesie schmeckt gut“ hat ihm ein Heft der Lyrikreihe „Versensporn“ gewidmet. Die nachfolgenden Themenbeiträge erweitern den Blick auf die Gefahr einseitiger Friedenspropaganda („Friedensstaat DDR“) und den Mut einzelner, die sich unter den Bedingungen der Diktatur für eine friedliche Welt einzusetzten, etwa eine Gruppe in Jena, die sich 1982 formierte und 1983 unter dem Namen „Friedensgemeinschaft Jena“ öffentlich in Erscheinung trat.
Die weiteren Heftbeiträge verbindet auf verschiedene Weise der Freiheitsdrang. Geschildert wird der Kampf zweier Frauen um das Werk des dänischen Philosophen Sören Kierkegaard im „Leseland DDR“, die enge Verbindung aus Jazz und Opposition anhand eines Zeitzeugenberichts, die künstlerische Widerständigkeit einer Freiluftgalerie in Jena, sowie die pure Sehnsucht nach Freiheit, die nach dem Mauerbau auch Fluchtversuche über die Ostsee auslöste.
Über das pazifistische Schießscheiben-Projekt von Birger Jesch schreiben Kornelia Röder und Lutz Wohlrab. Dieser Beitrag ist als kostenlose Leseprobe zu haben.
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Die neue Ausgabe der „Gerbergasse 18“ ist im lokalen Buchhandel oder direkt über die Geschichtswerkstatt Jena für 3,50 € erhältlich. Weitere Informationen gibt es unter www.geschichtswerkstatt-jena.de.